© Marielena Limberg
Auf den Spuren von Sherlock Holmes
Rätselkeller am Markt in Dülmen

Auf den Spuren von Sherlock Holmes – Rätselkeller am Markt in Dülmen

von GastautorIn am 08.04.2023
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Wir stehen in der Baker Street 221B, London. Die Gaslampe an der Wand flackert und die alte Holztür vor uns öffnet sich. Wir treten in den dunklen Raum ein und ehe wir uns versehen, ist die Tür hinter uns ins Schloss gefallen. Raus kommen wir nur, wenn wir den Spuren von Sherlock Holmes folgen.
Wie kommen wir hierhin? Ich erzähle besser von vorn.

Zunächst einmal: Ich bin fasziniert von Escape Rooms. Ob Tresorraub im Casino, Ausbruch aus einem Gefängnis oder eine Zeitreise in die Vergangenheit: Die Geschichten werden lebendig und als Spielerin bin ich mittendrin. Durch das Lösen von kniffligen Rätseln erkunde ich gemeinsam mit meinen Mitspielerinnen und Mitspielern unterschiedliche Welten, bis wir am Ende die Lösung haben und sich die verschlossene Tür wieder öffnet. Für mich die perfekte Art, eine abwechslungsreiche Zeit mit FreundInnen oder KollegInnen zu verbringen. Direkt gegenüber von meinem Arbeitsplatz bei Dülmen Marketing befindet sich die Buchhandlung Sievert. Das ist aber keine ganz gewöhnliche Buchhandlung: Im Untergeschoss befindet sich ein spannender Escape Room – übrigens der einzige im Kreis Coesfeld. Den Raum muss ich natürlich testen! Heute nutze ich die Chance und setze dieses Vorhaben in die Tat um.

© Marielena Limberg

Los geht’s: Das Abenteuer beginnt!

Ich treffe mich mit meinen Mitspielern Barbara, Christin und Lasse um 16 Uhr in unserem Büro. Draußen schneit es und wir sind froh, dass wir bei diesem Schmuddelwetter ein Indoor-Erlebnis gebucht haben. Ein bisschen Nervosität liegt in der Luft. Ein kurzer Erfahrungsaustausch: Für Barbara, Christin und Lasse ist es das erste Mal, dass sie einen Escape Room spielen. Werden wir alle Rätsel schaffen? Ich bin mir sicher, aber auch für mich ist es sehr aufregend, da jeder Escape Room seine Besonderheiten und Tücken hat. Den Raum habe ich vorab reserviert. Unserem kleinen Abenteuer steht also nichts mehr im Weg.
Wir gehen über die Straße zur Buchhandlung Sievert. Sie liegt sehr zentral am Markt im Herzen der Dülmener Innenstadt. Direkt am Eingang sehen wir schon die ersten Hinweise, auf was wir uns eingelassen haben: Schiebermütze und Pfeife deuten unverkennbar auf Sherlock Holmes hin. Es ist kalt, also beeilen wir uns hineinzugehen. Als wir durch die Buchhandlung schlendern, entdeckt uns auch schon Alina – unsere Spielleiterin. Sie nimmt uns mit in das Untergeschoss. Als wir die Treppe runtergehen und durch die schweren roten Samtvorhänge treten, ist es für mich ein bisschen magisch. Wir sind in einer anderen Welt. Besser gesagt, in der Welt von Sherlock Holmes im Jahr 1886: große Chesterfield-Sofas, eine alte Kommode, eine Lampe und ein holzvertäfelter Raum. Es fühlt sich so an, als ob wir in den Roman von Doyle förmlich reingezogen wurden und nun ein Teil davon sind. Irgendwie passend für eine Buchhandlung, oder?

Wir werden zu Privatdetektiven

Wir ziehen die Jacken aus und nehmen auf den gemütlichen Sofas Platz. Alina erklärt uns die wichtigsten Regeln des Spiels. Barbara, Christin, Lasse und ich werden gleich für 60 Minuten in einem Raum eingeschlossen und müssen versuchen, unterschiedliche Rätsel zu lösen, um den entführten Sherlock Holmes zu retten. Alina beruhigt uns aber auch direkt, wirklich eingeschlossen sind wir natürlich nicht. Falls es jemandem nicht gut geht, können wir jederzeit den Raum verlassen. Nächster Hinweis von Alina: „Ihr müsst nicht über 1,80 Meter klettern, um Rätsel zu lösen. Außerdem braucht ihr auch keine Gewalt, um Gegenstände zu öffnen.“ Dann werden wir es schon schaffen, denke ich mir. Christin vergewissert sich, ob wir im Raum erschreckt werden und ob es dunkel wird. Auch da kann Alina uns beruhigen, erschreckt werden wir nicht! Aber das Thema Licht wird sicherlich eine Rolle spielen. Eine letzte Frage von Barbara: „Ich habe die Sherlock-Holmes-Bücher nicht gelesen, können wir trotzdem alle Rätsel lösen?“ Nachdem uns Alina bestätigt hat, dass kein Fachwissen erforderlich ist und sie uns im Zweifel als Detektivkollegin zur Seite steht, fühlen wir uns bereit!

Die Ermittlungen beginnen. Können wir Sherlock Holmes retten?

Also müssen wir aus den gemütlichen Chesterfield-Sofas aufstehen. Wir steuern direkt auf das große Straßenschild Baker Street 221B zu. Wir gehen durch die Tür, sie fällt hinter uns ins Schloss und wir befinden uns – ja, wo genau? Da erklingt auch schon eine Stimme, die uns unsere Aufgabe erklärt . Sherlock Holmes wurde von vermummten Gestalten aus seinem Büro entführt. Es scheint, als wäre er bei seinen Ermittlungen auf Dinge gestoßen, die einer seiner Erzfeinde wohl lieber nicht im Wissen des Scotland Yard sehen wollte! Als Spurensicherungskommando ist es unsere Aufgabe, nun den aktuellen Aufenthaltsort von Sherlock zu finden, bevor dem Detektiv die Zeit davonläuft. Also nichts wie los, unsere eigene Zeit läuft. Wir wollen Sherlock Holmes ja schließlich retten – wir beginnen zu spielen.

Insidertipp

Rätseln macht hungrig! Wenn du deinen Ausflug zum Rätselkeller mit Freunden und Freundinnen oder Kolleginnen und Kollegen planst, empfehle ich dir, im Anschluss einen Tisch bei einem Café oder Restaurant zu reservieren. Dann könnt ihr euer Abenteuer nochmal in Ruhe Revue passieren lassen und euren Ermittlungserfolg gebührend feiern.

Rettungsmission erfolgreich

Nach 59 Minuten und 38 Sekunden haben wir es geschafft und das Rätsel um Sherlock Holmes' Verschwinden ist gelöst. Puh – erleichtertes Aufatmen bei uns allen. Das war schon eine ganz schön knappe Nummer. Jedes Teammitglied musste seine Talente einsetzen, denn es waren Logik und Kreativität, Geschicklichkeit und detektivischer Spürsinn gefragt. Was wir genau in dieser Zeit erlebt haben, verrate ich dir an dieser Stelle natürlich nicht – schließlich sollst du ja auch die Gelegenheit haben, den Escape Room zu lösen. Nach unserem kleinen Ausflug in Sherlock Holmes' Welt sind wir wieder im Vorraum. Erstmal durchatmen und die Eindrücke verarbeiten. Wir resümieren unser Abenteuer. Der Escape Room ist sehr liebevoll gestaltet. Die Rätsel sind oft mechanisch und haben definitiv einen gewissen Schwierigkeitsgrad. Alina war aber, wie vorher angekündigt, immer an unserer Seite und spezielle Vorkenntnisse waren nicht erforderlich. Die Stimmung ist ausgelassen. Barbara ist richtig begeistert, ihr Fazit: „Es ist extrem witzig.“ Und auch Lasse und Christin sind total euphorisch nach unserer erfolgreichen Rettungsmission. Ich glaube, es gibt jetzt drei neue Escape-Room-Fans. Wir fühlen uns wie richtige Detektive. Alina holt eine Tafel und öffnet eine Schublade mit diversen Requisiten. Zeit für ein Gruppenfoto, um unseren Erfolg festzuhalten. Barbara schreibt stolz unsere Spielzeit auf und schon positionieren wir uns – das Foto ist im Kasten. Alina muss jetzt aber los, den Raum herrichten, denn es wartet schon die nächste Gruppe.
Wir verabschieden uns von ihr, steigen die Treppe hinauf und schon sind wir wieder in der „normalen“ Welt angekommen. Auf dem Weg nach draußen überlege ich: Eigentlich schade, dass man die Rätselräume immer nur einmal spielen kann – aber neue Abenteuer warten.

© Marielena Limberg

Über die Gastautorin

Marielena Limberg ist Teil des Teams von Dülmen Marketing e.V. und kennt die besten Seiten der Stadt. Egal ob Wildpferde, Restauranttipps oder Freizeitaktivitäten - sie hat alles rund um Dülmen im Blick!

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