© Münsterland e.V./Kai Marc Pel
Mit dem Rad durch die Zukunft
Fahrradtour durch den Bioenergiepark Saerbeck

Mit dem Rad durch die Zukunft – Fahrradtour durch den Bioenergiepark Saerbeck

Saerbeck ist DIE Klimakommune im Münsterland, der dortige Bioenergiepark ist das Aushängeschild der Gemeinde. Das muss ich mir natürlich mal selber angucken, denn seit neuestem bietet der Bioenergiepark öffentliche Führungen an. Nichts wie hin also nach Saerbeck, natürlich mit dem Fahrad, da auch die Führung (wie es sich für das Münsterland gehört) mit dem Fahrrad stattfindet.
Als ich ankomme, steht schon eine Gruppe mit ihren Fahrrädern vor den Toren des Bioenergieparks , hier bin ich also richtig. Mit mir nehmen noch zehn weitere Menschen an der Führung teil. Pünktlich um 15 Uhr geht es los.

Wie aus Biomüll Kompost wird

Unseren ersten Halt machen wir am Kompostwerk. Hier werden die Bioabfälle aus dem gesamten Kreis Steinfurt kompostiert. Dazu durchläuft der Biomüll verschiedene Stationen: Zuerst geht es in die Fermenterhalle, hier kann der Abfall vergären, wobei übrigens auch Biogas entsteht, das in Strom umgewandelt wird. Die nächsten Stationen sind die Rotteboxen und die Nachrottehalle. Im letzten Schritt muss der nun entstandene Kompost noch gesiebt werden, denn mögliches Plastik, das im Bioabfall war, kann nicht kompostiert werden. Deswegen ist es zum Beispiel wichtig, den Aufkleber auf der Bananenschale immer getrennt zu entsorgen. Innerhalb von einigen Wochen wird so aus Biomüll Kompost. Wenn du dir den ganzen Prozess im Detail anschauen möchtest, schaue doch mal auf der Website der Entsorgungsgesellschaft Steinfurt vorbei.

Biogas aus Saerbeck

Nach dem Besuch des Kompostwerks führt uns die Tour zur Biogasanlage, einem Herzstück des Bioenergieparks. Diese Anlage ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie nachwachsende Rohstoffe und tierische Abfälle zur Energieerzeugung genutzt werden können. Schon beim Betreten des Geländes kann man den typischen Geruch wahrnehmen, der von den fermentierenden organischen Materialien ausgeht – in diesem Fall hauptsächlich Mais und Gülle.

Vom Munitionslager zum Bioenergiepark

Weiter geht’s zu den Solaranlagen, die ich schon von Weitem gesehen habe. Der Bioenergiepark wurde übrigens auf einem ehemaligen Bundeswehrgelände gebaut, von 1989 bis 1990 wurde hier Munition gelagert. Deswegen sieht man hier auch noch überall die 74 alten Bunker, die nun umfunktioniert wurden, sodass auf deren Dächern nun zahlreiche Solaranlagen Platz haben. Das, was man von zuhause nur im Kleinformat auf dem Dach kennt, gibt es hier in riesig.

Ledder Werkstätten

Unser nächster Halt führt uns zu den Ledder Werkstätten, die im Bioenergiepark ansässig sind. Hier werden Menschen mit Behinderungen in verschiedenen Projekten beschäftigt, unter anderem in der Pflege der Grünanlagen. Es war schön zu sehen, wie Inklusion und Nachhaltigkeit hier Hand in Hand gehen.

Windrad von innen

Zum Schluss wartet noch ein ganz besonderes Highlight auf uns, wir dürfen ein Windrad von innen besichtigen. Je näher wir an das Windrad rankommen, desto größer wirkt es, kein Wunder bei 200 Metern Höhe. Zum Glück geht es nicht nach ganz oben, wir bleiben im Innenraum unten. Aber auch von hier ist der Blick nach oben ganz schön beeindruckend.

Außerschulischer Lernstandort

Übrigens gibt es hier im Bioenergiepark Saerbeck auch einen außerschulischen Lernstandort. Hier können Schülerinnen und Schüler von der Grundschule bis zur Oberstufe alles rund um die Themen Erneuerbare Energien, Klimawandel, Klimaschutz, Abfall und Recycling lernen.

Fazit

Nach knapp drei Stunden endete unsere Tour mit ganz vielen neuen Eindrücken. Insgesamt wird im ganzen Bioenergiepark Strom für mehr als 17.000 Haushalte produziert, das ist mehr als die Gemeinde Saerbeck verbrauchen kann. Es war total spannend, mehr über nachhaltige Stromerzeugung zu erfahren und alles mit eigenen Augen zu sehen.

Nächster Termin

Die nächste Führung findet am 12. Oktober um 15 Uhr statt. Alle Infos zu den Führungen bekommst du hier.

Lageplan

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Über Lea Kamp

Hi, ich bin Lea und waschechte Münsterländerin, ich komme aus dem schönen Emsdetten. Eigentlich dachte ich immer ich kenne das Münsterland schon ganz gut, doch seit meiner Zeit beim Münsterland e.V. weiß ich, dass dem nicht so ist. Durch meine Arbeit lerne ich immer wieder neue besondere Orte in unserer Region kennen und habe auch noch viele weitere Orte auf meiner To-do-Liste stehen. Ich bin gerne aktiv unterwegs, deswegen erkunde ich das Münsterland am liebsten auf dem Fahrrad oder zu Fuß. Ich hoffe ich kann euch hier ein paar Inspirationen geben.

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