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Münsters Wochenmarkt im Herbst

Münsters Wochenmarkt im Herbst

von Sina Wiening am 24.10.2022

Samstag ist Markttag

Samstagmorgen, 7.45 Uhr – ich bin Frühaufsteherin und liebe es, den frühen Samstag auf dem Münsteraner Wochenmarkt zu verbringen. Noch vor ein paar Wochen hat mich die Sonne geweckt und mich auf den Markt gelockt. Jetzt höre ich den Regen auf unser Fenster prasseln und überlege, ob ich nicht später einfach zum Supermarkt fahren sollte. Ich hätte aber schon gerne meine Lieblingsbrötchen vom Markt zum Frühstück. Also los: Als ich meinen Freund wecke und ihn frage, ob er mitmöchte, hört der Regen auch schon auf.
Kurze Zeit später packe ich Bargeld, einen Obst- und Gemüsebeutel und zur Vorsicht einen Regenschirm in meinen Einkaufkorb. Mit der „Leeze“ (so nennt der Münsteraner sein Fahrrad) radeln wir los. Die Promenade ist umsäumt von herbstlichen Blättern und noch menschenleer. Gegen 8.45 Uhr stellen wir unsere Fahrräder ab und laufen durch die kleine Domgasse zum Wochenmarkt. Schon hier riecht es nach frischen Waffeln und Kaffee und das Läuten der Glocken des St.-Paulus-Doms ist durch die ganze Innenstadt zu hören. Auf dem Markt angekommen ist noch wenig los und es herrscht eine morgendlich ruhige, verregnete aber freundliche Stimmung.

Duftendes Gebäck, frischer Kaffee und regionales Gemüse

Als erstes steuern wir unseren liebsten Bäckerei-Stand vom Backhaus Frede an. Trotz der wenigen Menschen auf dem Markt ist hier die Schlage lang, aber ich weiß ja, dass sich das Anstellen lohnt. Ein kleiner Junge vor mir bekommt ein Mini-Rosinenbrötchen von der Verkäuferin geschenkt und hinter mir reihen sich bereits die nächsten Hungrigen in die Schlage ein. Als wir an der Reihe sind, fällt unsere Wahl auf eine Müslistange, ein Vollkornbrötchen und ein Kürbiskernbrötchen.
Für unsere Gäste am Abend möchte ich eine Kürbissuppe kochen. Bei einem der vielen Obst- und Gemüsestände kaufe ich daher einen Hokkaido-Kürbis, Lauch, ein Stückchen Ingwer und Äpfel. Als ich meinen Einkauf einpacke fängt es wieder an zu regnen. Wir entscheiden uns, einen Kaffee in einem der kleinen Zelte vorm Dom zu trinken. Bei „Wolle und Moritz“ bestelle ich einen Cappuccino mit Hafermilch und habe spontan den Wunsch, frische Kaffeebohnen für Zuhause mitzunehmen. Mit dem warmen Cappuccino in der Hand und dem prasselnden Regen ist es unter dem Zeltdach richtig gemütlich. „Hm, das ist aber lecker“, höre ich neben mir eine Frau schwärmen, die gerade ein belegtes Brötchen frühstückt.

Insidertipp

Geht morgens früh zum Wochenmarkt – dann ist es noch schön leer und es herrscht eine ganz besondere Stimmung. Spaziert von der Domgasse vorbei am Dom Richtung Generalvikariat und Blumenstände, um von dieser Seite über den Markt und auf die Lambertikirche schauen zu können. Auch ein Blick in den Dom lohnt sich. Nehmt auf jeden Fall Bargeld mit, die meisten Stände können keine Kartenzahlung annehmen.

Regenwetter? Egal!

Als der Regen weniger wird, spannen wir unseren Schirm auf und laufen an den vielen Blumenständen vorbei – ein Meer aus farbenfrohen Sträußen, Herbstdeko und Grünpflanzen lässt das graue Wetter weniger trist wirken. Ein paar Meter weiter riecht es nach unterschiedlichen Gewürzen und ich beobachte, wie eine junge Frau Öl und Antipasti kauft und sich noch eine Weile mit dem Verkäufer unterhält. Als wir zum Stand mit den Trockenfrüchten und Nüssen kommen, kann ich mal wieder nicht widerstehen. „Guten Morgen, wie immer?“, begrüßt mich der nette Verkäufer mit einem Grinsen. Ich nicke und bekomme eine Tüte mit getrockneten Mango- und Ananasstücken, die liebe ich sehr!

Bevor es nach Hause geht...

Wir spazieren zurück Richtung Fahrräder und halten noch beim Käsestand. Hier bekommt man für wenig Geld eine Käsetüte mit unterschiedlichen Sorten – von Rotweinkäse über Kräuter- oder Ziegenkäse kann alles dabei sein. Immer eine Überraschung, aber immer super lecker!
Mit den Fahrrädern machen wir uns auf den Heimweg und bestaunen – mal wieder – den wunderschönen Anblick von Münsters guter Stube, dem Prinzipalmarkt, der so menschenleer und verregnet einen ganz besonderen Charme hat.
Jetzt aber schnell nach Hause. Wir freuen uns auf frische Brötchen, Käse und einen zweiten Kaffee! Danach kann ich dann schon alles für die Kürbissuppe vorbereiten. Ich bin froh, mich für einen verregneten, aber gemütlichen Wochenmarkt-Besuch mit regionalen Produkten und gegen den Supermarkt entschieden zu haben.

Der Wochenmarkt

Jeden Mittwoch und Samstag findet der Wochenmarkt auf dem Domplatz von 7 bis 14.30 Uhr statt. An Feiertagen wird der Markttag auf den davor liegenden Wochentag verlegt. Neben den klassischen Produkten wie Obst, Gemüse, Blumen, Backwaren, Fleisch und Fisch werden zum Beispiel auch holländische Lakritz, Korb- und Strickwaren angeboten. Bei den Imbissständen ist für jeden Hunger etwas dabei: Backfisch, Bratwurst und Reibekuchen oder Kaffee und frische Waffeln. Zum Frühstück, Mittag oder Kaffee zwischendurch treffen sich die Münsteraner mittwochs und samstags gerne vor dem Dom.

Mein Kürbissuppen-Rezept

Der Klassiker im Herbst: Kürbissuppe! Ich liebe sie in allen möglichen Varianten und Kombinationen. Dieses Rezept ist eins meiner liebsten und es geht super schnell:

Für einen Topf Kürbissuppe (circa 4 Personen):

  • 1 Hokkaido-Kürbis
  • 1 Apfel
  • 1 Stange Lauch
  • Ingwer nach Geschmack
  • Brühe
  • 1 Esslöffel Sojasauce
  • Weißwein
  • Saft einer halben Limette
  1. Kürbis und Apfel waschen, halbieren, entkernen und in kleine Würfel schneiden. Ingwer schälen und ebenfalls kleinschneiden. Den Lauch waschen und in Ringe schneiden.
  2. In einem großem Topf Öl erhitzen und den Lauch mit dem Kürbis kurz anbraten und mit einem guten Schuss Weißwein ablöschen.
  3. Apfel und Ingwer hinzugeben und mit Gemüsebrühe aufgießen, sodass alles bedeckt ist. Ca. 20 Minuten köcheln lassen.
  4. Wenn das Gemüse gar ist, alles glatt pürieren und mit Sojasauce und Limettensaft abschmecken.

Ich habe die Suppe mit Kürbiskernöl und frischer Petersilie serviert, dazu gab es frisch gebackenes Brot.

Lageplan Wochenmarkt Münster

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Über Sina Wiening

Hi, ich bin Sina und im schönen Warendorf im östlichen Münsterland großgeworden. Nach kurzen Stationen in Ostwestfalen und im Emsland hat es mich zurück ins Münsterland gezogen. Die Stadt Münster ist nun für mich der perfekte Wohnort: Mit dem Fahrrad erreiche ich Münsters gute Stube (den imposanten Prinzipalmarkt in der Innenstadt), idyllische grüne Oasen im Umland und viele gute Cafés und Restaurants. In meiner Freizeit liebe ich es, in der Küche zu stehen und Freunde und Familie mit (veganen oder vegetarischen) Leckereien zu überraschen. Hin und wieder verreise ich sehr gerne in an andere Länder und Städte – aber ich komme immer wieder gerne nach Hause und genieße das Leben im Münsterland.

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