Der Teuto-Express auf dem Weg vom Hafen Dörenthe nach Ibbenbüren. © Münsterland e.V./Höwische
Mit dem Teuto-Express durchs nördliche Münsterland

Choo choo – Mit dem Teuto-Express durchs nördliche Münsterland

von Victoria Höwische am 14.09.2025

Mit dem Zug fahren ohne Stress, kein Zielort mit bestimmter Ankunftszeit – klingt entspannt? Ist es auch! Mein Mann und ich haben eine Zugfahrt mit dem Teuto-Express unternommen, und es war ein Mikroabenteuer im Münsterland!

Heute: Dörenthe – Ibbenbüren und zurück

Die Fahrten des Teuto-Express sind ganzjährig und werden vom Lengericher Eisenbahn-Tradition e. V. durchgeführt. Wir haben Glück und finden noch eine Fahrt im August, die von der Länge sowie Start- und Zielort gut zu einem gemeinsamen Ausflugstag passt: vom Hafen in Dörenthe bis zum Aasee nach Ibbenbüren und zurück.

In Ibbenbüren-Dörenthe ist heute Hafenfest am Kulturspeicher. Auf dem Weg dorthin bekommen wir aber schon einen kleinen Vorgeschmack auf unsere Bahnfahrt: In Dörenthe wird die Ampelanlage für den Zugverkehr manuell betätigt! Wir parken unser Auto und suchen uns einen Platz an den Bahngleisen. Und schon rollt die starke Diesellok an, zieht die historischen Waggons hinter sich her und ist nach einer Kurve nicht mehr zu sehen. Selten habe ich mich so über den Anblick eines Zuges gefreut! In der Tageszeitung habe ich bereits gelesen, dass die historische Dampflok noch wegen Wartungsarbeiten inaktiv ist, aber dank zweier anderer Loks kann der Zug trotzdem fahren. Da ich kein Technik- und Bahnexperte bin, ist es mir auch nicht so wichtig. Ich möchte lieber das Ambiente in einem historischen Waggon erleben!

Am Dörenther Hafen angekommen, erwartet uns schon eine Menschenmenge, die sich zwischen Kulturspeicher und kulinarischen Ständen direkt am Kanal sowie zwischen den Gleisen verteilt. Der Zug mit den Waggons steht ruhig auf den Gleisen, und alle Interessierten können auch ohne Zugfahrkarte das historische Schmuckstück betreten und sich umsehen. Die dritte Klasse, auch als „Holzklasse“ bekannt, hat gepflegte helle Holzbänke mit Schlitzschrauben und Ablageflächen aus grobmaschigem Netz. Die zweite Klasse wartet mit dunkel gepolsterten Sitzgelegenheiten auf. Die Waggons sind miteinander verbunden, allerdings hat der Durchgang weder Dach noch Seitenwand, sondern nur ein Geländer zum Festhalten. Im Speisewagen gibt es ausreichend Sitzgelegenheiten, um mit Getränk oder Snack in der Hand die vorbeirauschende Landschaft zu genießen.

Türen schließen – Abfahrt!

Die Tickets kaufen wir bei einem der Schaffner, die sich in der Nähe des Zuges aufhalten. Wir dürfen in der dritten Klasse Platz nehmen und finden einen Platz, an dem wir auch ein Fenster öffnen können. Die Waggons füllen sich, die Zugbegleiter sammeln sich an den Türen und geben Handzeichen für den Start der Fahrt – und schon rollt das tonnenschwere Gefährt los. Es klackert und rattert, die Kinder im Abteil stecken aufgeregt ihre Köpfe aus dem Fenster. Da die Geschwindigkeit nicht enorm ist, lässt sich der Fahrtwind gut aushalten, und der Blick aus dem offenen Fenster schweift über die Münsterländer Parklandschaft.

Die Aussicht genießen © Münsterland e.V./Höwische

Winken und Fotografieren

An unbeschrankten Bahnübergängen ertönt ein Warnsignal des Zuges. Hier stehen dann oft winkende Menschen, vor allem Familien mit kleinen Kindern sowie Hobbyfotografinnen und -fotografen. Sicherlich wäre hier eine Dampflok fotogener, aber das ist umso mehr ein Grund, bei der nächsten Fahrt wieder zuzusehen (oder mitzufahren!).

Ein Stopp zwischen Dörenthe und Ibbenbüren ist Brochterbeck. Wenige Personen steigen hier zu oder aus, die meisten haben tatsächlich die Hin- und Rückfahrt oder Einzelfahrt gebucht. Obwohl die Fahrt gemütlich ist, passen die angegebenen Fahrplanzeiten hervorragend.

Die Aussicht genießen in der Pause © Münsterland e.V./Höwische

Einfach genießen!

Die Rückfahrt verbringen wir im Speisewagen und genießen die Fahrt bei einer Tasse Kaffee und einem Gespräch mit einem richtigen Eisenbahnfan, der bereits sämtliche Fahrten mit dem Teuto-Express mitgemacht hat. Sein Tipp sind die Nikolausfahrten im Dezember, die durch die vorweihnachtliche Atmosphäre ganz besonders wirken.

Ich genieße stattdessen den sommerlichen Anblick. Die Strecke ist zwar kurz, aber die Umgebung wechselt ständig. Mal sehen wir leuchtend grüne Wiesen und Felder, dann eine Obstplantage, die von einem bewaldeten Abschnitt abgelöst wird, der wiederum an eine kleine Märchenlandschaft erinnert.

Am Dörenther Hafen angekommen, sehen wir uns noch im Kulturspeicher um und essen eine Bratwurst im Brötchen bei musikalischer Live-Unterhaltung. Was für ein schöner, entspannter Tag – dank der Zugfahrt durchs Münsterland!

Paar im Speisewagen © Münsterland e.V./Höwische

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Der Zug am Dörenther Hafen © Münsterland e.V./höwische
Victoria Höwische © Victoria Lennerz

Über Victoria Höwische

Mein Name ist Victoria und ich bin Social Media Managerin beim Münsterland e. V. Durch die Blogger- und Influencerkooperationen, die ich bei uns koordiniere, stoße ich immer wieder auf die „hidden gems“ im Münsterland dank Tipps der Einheimischen und Kooperationspartnerinnen und –partnern aus den Münsterland-Kommunen. Es freut mich jedes Mal, wenn ich meine Entdeckungen teilen und damit beweisen kann, dass das Münsterland alles andere als langweilig ist. Die meisten Orte habe ich schon selbst, mit Freunden oder meiner Familie besucht. Dadurch bekomme ich neben meinen eigenen Eindrücken auch gleich die Meinung von Außenstehenden mit, die nicht jeden Tag die „Münsterlandbrille“ auf der Nase sitzen haben. Auch wenn die Region nicht vor Höhenmetern strotzt und weltweit bekannte Wahrzeichen beheimatet, überrascht sie mich doch jedes Mal aufs Neue.

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