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Wir machen die Nacht zum Tag
Sendener Lichterabend und Ballonglühen

Wir machen die Nacht zum Tag – Sendener Lichterabend und Ballonglühen

Dieses Gefühl, aus Angst etwas zu verpassen, nennt man im Fachjargon FOMO (fear of missing out). Wenn nur ein Großereignis nur alle zwei Jahre stattfindet, ist auch FOMO-Zeit. Der Sendener Lichterabend beispielsweise findet normalerweise nur alle zwei Jahre statt. In diesem Jahr gibt es ein besonderes Highlight: die Montgolfiade findet nicht in Münster, sondern in der Nähe vom Schloss Senden statt. Abends gibt es ein Ballonglühen der Heißluftballone.

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Wann wird’s dunkel?

Es ist noch Sommer, der August ist noch nicht rum. Auch wenn es schon merklich früher dunkel wird, stellt sich mir doch die Frage: Wann ist der beste Zeitpunkt, um zum Sendener Lichterabend zu gehen? Ich bin für 20 Uhr, mein Partner für 21 Uhr. Eine Beziehung besteht aus Kompromissen, also einigen wir uns auf 20.30 Uhr. Eigentlich wollten wir mit dem Fahrrad fahren, da wir aber Taxi für die Rückfahrt spielen müssen, nehmen wir das Auto und parken an Sendens Ortsgrenze, um wenigstens ein paar Meter laufen zu können.

Wer zündet die Kerzen eigentlich alle an?

Wo die Menschenströme hin möchten, ist ganz schnell zu erkennen: Es geht in den Bürgerpark von Senden. Den steuern wir übrigens immer an, wenn wir uns im Ortskern ein Eis holen und auf einer Bank im Grünen sitzen möchten. Hohe Bäume, einige Hecken und viel Grasfläche, durch die sich die Parkwege schlängeln, bieten eine schöne Möglichkeit, die Natur zu genießen. Am Eingang des Parks ist eine Einlasskontrolle. Wir haben die Einlassbändchen ein paar Tage vorher besorgt und können ohne Verzögerung durchgehen. Die Wege sind gesäumt von orangefarbenen Teelichtgläsern, in denen kleine Kerzen flackern. Wir spekulieren beide, wie lange man wohl braucht, um alle Kerzen anzuzünden und wie viele Helferinnen und Helfer nötig waren, damit die ersten Kerzen nicht schon ausgehen, wenn die letzten gerade erst angezündet werden. Noch ist es nicht dunkel genug, aber ich kann mir denken, wie schön es gleich aussehen wird, wenn man nur die orangefarbenen Leitplanken im Dunkel der Nacht sieht.

Auf den Grünflächen im Park stehen ebenfalls kleine Kerzen in bunten Gefäßen. Sie sind zu Figuren aufgestellt, hier eine Gitarre, da ein Flugzeug und ein Fahrrad. Manche Figuren kann ich nicht erkennen, aber es gibt ja Mitmenschen, die ihre Gedanken gerne laut mitteilen. „Guck mal, das sind Theatermasken. Hätte ich fast nicht erkannt!“, höre ich hinter mir. Danke! Jetzt sehe ich es auch und freue mich innerlich.

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Wenn’s dämmert wirkt alles noch schöner

Während wir uns zu einer Menschentraube gesellen, die einer Feuertänzerin zuguckt, wird es langsam dunkler. Im Hintergrund erkenne ich einen großen Leuchtschriftzug: Willkommen in Senden. Was für eine schöne Geste! Willkommen fühle ich mich und die vielen hundert anderen Besucherinnen und Besucher offenbar auch. Es wird immer voller und während wir aufpassen müssen, wo die Füße hintreten (bloß kein Teelichtglas umschmeißen!), verschlägt es uns zu den Schulgebäuden, um danach die Richtung zum Schloss Senden einzuschlagen.
Auf dem Schulhof vom Gymnasium spielt ein Jugendorchester und sorgt für den musikalischen Hintergrund. Eine Stelzenläuferin, die als leuchtender Schmetterling über und über mit bunten LEDs geschmückt ist, posiert mit Kindern und Erwachsenen für Fotos. Sie kommt nicht sehr weit, denn jeder und jede scheint ein Foto mit ihr haben zu wollen.

Insidertipp

Nachts sind alle Katzen grau - also besser etwas tragen, das man auch in der Dämmerung oder Dunkelheit gut sehen kann, z.B. einen Hut, einen blinkenden Anhänger oder ein andere prägnantes (Kleidungs-)stück.

Ballonglühen am Schloss Senden

Auf dem Weg zum Schloss Senden genießen wir die vielen Lichtinstallationen. Lampions hängen an den Brückenpfeilern über der Stever und gleichen bunten Bonbons. Einige Bäume werden angestrahlt und ich muss an den LED-Schmetterling auf Stelzen denken. Wenn sie ein Fabelwesen wäre, würde sie sicher hier wohnen. Wir kommen vorbei an einer Schattenwand, hinter der sich Paare und Familien treffen, um von Angehörigen auf der anderen Seite fotografiert zu werden. Etwas weiter gibt es eine weitere Lichtershow. Ich weiß gar nicht wo ich noch hingucken soll. Meine Augen sind so gesättigt von den vielen Farben und Eindrücken, das kann kaum zu toppen sein. Aber wir müssen uns beeilen, gleich beginnt das Ballonglühen.

Angekommen auf der Wiese in der Nähe vom Schloss Senden sehen wir schon die Heißluftballone, die meisten von ihnen bereits aufgerichtet. In wenigen Minuten leuchten sie im Takt der Musik. Wir holen uns noch schnell Getränke, um den Anblick gleich richtig genießen zu können. Der Moderator fängt an, einen Countdown zu zählen, und die Massen zählen laut mit. „Drei, zwei, eins!“ –„Pfffffft“ erklingt es aus Richtung der Heißluftballone. Das Licht der Feuer der einzelnen Ballone taucht die Menschengruppe in warmes Licht. Die Musik wird voll aufgedreht und wie eine einstudierte Choreographie leuchten die Ballone abwechselnd zum Takt der Musik. Es ist wunderschön anzusehen und wieder ein Fotomotiv mehr.

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Schloss Senden als letzter Stopp

Nach dem Ballonglühen drängeln wir uns mit den anderen Menschen zum Ausgang. Ich möchte noch einen kurzen Abstecher zum Schloss Senden machen. Hier war ich noch nie nachts und schon gar nicht während einer Lichtinstallation. Das Mannenhaus ist blau beleuchtet und kleine weiße Tupfer glänzen wie Sterne auf der Hauswand. Im Hintergrund steht der Mond und wird von ein paar kleinen Wolken umworben. Was für ein kitschig-schönes Bild! Im Inneren des Schlosses ist eine Projektion zu sehen, die Wasserwellen gleicht. Ein Blick auf die Uhr gibt uns einen kleinen Schrecken. Taxi-Zeit! Wir müssen den Nachhauseweg antreten und die verabredete Taxifahrt durchführen. Einige laut Programmheft sehr sehenswerte Punkte lassen wir gezwungenermaßen links liegen, z.B. die Party am Cabrio-Bad mit der nächtlichen Show der Münsteraner Wasserspringer oder die Lichtinstallation in der St. Laurentius Kirche.

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Fazit

Zum Glück gibt es keine 36-Filme mehr, die wären alle voll gewesen! Das Smartphone ist ständig in der Hand für die vielen tollen Fotomotive. Ein sehr eindrucksvoller Abend voller Licht und Farbe, den ich nur weiterempfehlen kann!

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Über Victoria Lennerz

Mein Name ist Victoria und ich bin Social Media Managerin beim Münsterland e. V. Durch die Blogger- und Influencerkooperationen, die ich bei uns koordiniere, stoße ich immer wieder auf die „hidden gems“ im Münsterland dank Tipps der Einheimischen und Kooperationspartnerinnen und –partnern aus den Münsterland-Kommunen. Es freut mich jedes Mal, wenn ich meine Entdeckungen teilen und damit beweisen kann, dass das Münsterland alles andere als langweilig ist. Die meisten Orte habe ich schon selbst, mit Freunden oder meiner Familie besucht. Dadurch bekomme ich neben meinen eigenen Eindrücken auch gleich die Meinung von Außenstehenden mit, die nicht jeden Tag die „Münsterlandbrille“ auf der Nase sitzen haben. Auch wenn die Region nicht vor Höhenmetern strotzt und weltweit bekannte Wahrzeichen beheimatet, überrascht sie mich doch jedes Mal aufs Neue.

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