Wer gerne mit dem Fahrrad fährt, will irgendwann "mehr". So geht's auch mir manchmal und dann denke ich: Wieso nur einen Tag Fahrradfahren, wenn ich auch drei Tage fahren könnte?! Gesagt, getan. Die Tour "Ein Feuerwerk an Schlössern und Burgen" hat es mir angetan und ich bin neugierig, was mich alles erwartet. Dass es Februar ist, stört mich nicht – Münsterländer sind da unerschrocken ...
Im Zentrum der Fahrradhauptstadt Münster am Schlossplatz geht’s los und ich bin gespannt, was mich auf dieser Mehrtages-Radtour an Strecke, kulturellen Besonderheiten und landschaftlichen Eindrücken der Radregion Münsterland erwartet!
Nach einer kleinen, feinen Besichtigungsrunde des historischen Schlosses mit dem dahinter liegenden Botanischen Garten und seiner unglaublichen Pflanzenvielfalt (nächstes Mal mit mehr Zeit…!) starte ich auf die Promenade. Der ehemalige Befestigungsring um die Stadt ist ausschließlich dem Fuß- und Radverkehr vorbehalten, was das Radeln hier sehr angenehm macht.
In südöstlicher Richtung geht es raus aus der lebendigen Innenstadt und es dauert gar nicht lange, bis ich bereits im Grünen in der wunderschönen Landschaft entlang der Werse unterwegs bin.
Vorbei am beliebten Ausflugsziel Pleistermühle folge ich auf diesem wunderschönen Streckenabschnitt kilometerlang den Flusswindungen. Dabei führt die Strecke mal durch bewaldete Bereiche, mal entlang von Feldern und Wiesen. Es ist noch nicht viel los, und so erlebe ich an diesem sonnigen Frühlingsmorgen im Sattel in aller Ruhe abwechslungsreiche Natur und Landschaftsbilder. Immer wieder lege ich Fotostopps ein, denn das schöne, weiche Licht muss einfach genutzt werden!
Als besonders schön an dieser Strecke fällt mir auf, dass sie nur selten längere Zeit „stur geradeaus“ verläuft, sondern wie der Fluss, den sie begleitet, viele Windungen hat. So macht das Radeln noch mehr Spaß, denn immer wieder ändern sich dadurch Blick und Perspektive auf die idyllische Umgebung, in der ich mich bewege.
Sitzbänke und gut ausgebaute Rastplätze mit Tischen an vielen tollen Stellen laden entlang der Werse regelmäßig zu einer kleinen Pause mit Blick aufs Wasser und in die schöne Landschaft ein. Kurz vor Albersloh entdecke ich einen solchen Platz, an dem man zusätzlich noch auf einen Aussichtsturm steigen kann. Der Rundum-Blick von oben lohnt sich!
Hinter Albersloh verlässt die Route dann den Flussverlauf der Werse. Es geht durch Rinkerode, wo am westlichen Ortsende und direkt am Wegesrand mein nächster Stopp am historischen Wasserschloss Haus Bisping ansteht. Am gut erhaltenen Torhaus sind die typischen Münsterländer Sandsteinelemente gut zu erkennen.
Auf dem Weg zum Tagesziel in Davensberg radle ich dann ca. 2 Kilomter davor durch die Davert, die sich als größtes zusammenhängendes Laubwaldgebiet im Münsterland kilometerlang in ost-westlicher Richtung erstreckt. Ein kleiner (und wirklich lohnenswerter!) Abstecher führt hier zu der Beobachtungsstation Wildbahn Davert, wo man von der Aussichtsplattform einen guten Blick in die Emmerbachaue hat und mitten in der Natur die Ruhe genießen kann. Hier lassen sich aus nächster Nähe seltene Konikpferde und alte Rinderrassen beobachten, die ganzjährig in dem naturnahen Areal der Wiesen am Emmerbach leben.
Nach den letzten Kilometern des heutigen Tages lässt sich am Ortseingang von Davensberg schon aus der Ferne der historische Burgturm erkennen, der auf jeden Fall auch noch fotografiert werden will!