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„Haus Kummerveldt“
Eine Reise durch Zeit und Geheimnisse

„Haus Kummerveldt“ - Eine Reise durch Zeit und Geheimnisse

von Luna Pils am 06.03.2024
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Schon oft wurde mir die arte-Serie „Haus Kummerveldt“ empfohlen. Als ich dann noch gehört habe, dass die Drehs im Münsterland stattgefunden haben, musste ich die Serie einfach schauen und mir mein eigenes Bild machen. Ich bin immer auf der Suche nach neuen, fesselnden Serien, also habe ich meine Kuscheldecke gesucht, mir noch meine Lieblingskekse genommen, einen Tee gekocht und es mir auf dem Sofa gemütlich gemacht.

Ganz allgemein erklärt handelt „Haus Kummerveldt“ von der Adeligen Luise, die sich als Schriftstellerin versucht und sich den patriarchalen Strukturen des 19. Jahrhunderts widersetzt. Inspiriert von realen historischen Figuren wie Annette von Droste-Hülshoff, Else Lasker-Schüler und Hedwig Dohm zeigt die Serie Luises Kampf gegen gesellschaftliche Normen, ihre Suche nach Selbstverwirklichung und die Widerstandsfähigkeit gegen die konservativen Pläne ihres Bruders.

Was mich sofort begeistert hat, ist die visuelle Gestaltung und Optik der Serie. Die prächtigen Kulissen und die detailreichen Kostüme versetzen den Zuschauer zurück in vergangene Epochen und lassen ihn tief in die Geschichte eintauchen. Besonders beeindruckt hat mich die Darstellung der verschiedenen Zeitebenen und die Art und Weise, wie die Serie es schafft, die Atmosphäre jeder Ära einzufangen. Auch der Schnitt der Serie ist besonders faszinierend. Durch Elemente wie die Farbänderung des Bildschirms oder die Variation der Bildform wird die Serie noch abwechslungsreicher und spannender. Man weiß gar nicht, wo man hinschauen soll, so viele Eindrücke gibt es.

Ehrlich gesagt war ich am Anfang ein bisschen schockiert, weil die Serie gar nicht so war, wie ich sie mir vorgestellt habe. Sie ähnelt eher der wilden Berliner Art und passt eigentlich gar nicht zur gemütlichen, münsterländischen Atmosphäre. Aber genau das macht sie so aufregend und fesselnd. Was als entspannter TV-Abend geplant war, wurde so zu einer regelrechten Obsession. Ich konnte nicht genug von den geheimnisvollen Relikten und den undurchsichtigen Charakteren bekommen. Jede Folge brachte neue Enthüllungen und überraschende Wendungen, die mich dazu brachten, meine eigenen Theorien zu entwickeln und wilde Spekulationen aufzustellen.

Was mich außerdem an „Haus Kummerveldt“ fasziniert hat, sind die tiefgründigen Themen, die die Serie auf humorvolle und sarkastische Weise anspricht. Durch die Geschichte von „Haus Kummerveldt“ werden wichtige Fragen über Erinnerung, Identität und die Macht der Vergangenheit aufgeworfen. Ein weiteres zentrales Thema stellt die Rolle der Frau in der Gesellschaft dar. Als Adelige und angehende Schriftstellerin versucht die Hauptperson, gespielt von Milena Straube, sich in einer von Männern dominierten Gesellschaft zu behaupten und ihren eigenen Weg zu gehen. Dabei werden ihr Mut und ihre Entschlossenheit herausgestellt, sich gegen die gesellschaftlichen Erwartungen und Einschränkungen zu wehren. Die Serie beleuchtet auch die vielfältigen Hindernisse für Frauen in dieser von Männern regierten Zeit, sei es in Bezug auf Bildung, Beruf oder persönliche Freiheit.

Nach der letzten Folge musste ich erstmal die letzten Stunden auf mich wirken lassen. Ich wollte mehr über die Drehorte und die Schauspielerinnen und Schauspieler erfahren und habe deshalb das Internet nach Informationen durchforstet. Insgesamt hat die Serie auf fünf Burgen und Schlösser im Münsterland gespielt, darunter die Burg Vischering in Lüdinghausen und die Burg Hülshoff in Havixbeck.
Das Anwesen Hülshoff, Geburtsort von Annette von Droste-Hülshoff, spielt eine wichtige Rolle in der Serie und symbolisiert die Verbindung zwischen Luises Geschichte und der Biografie der berühmten Dichterin.

Insidertipp

Wusstest du, dass „Haus Kummerveldt“ die erste fiktionale Historien-Short-Form-Series Deutschlands ist und den GRIMME-Preis 2024 gewonnen hat?

Insgesamt hat mich „Haus Kummerveldt“ von der ersten bis zur letzten Minute in seinen Bann gezogen, auch wenn es ist nichts für schwache Nerven ist und ich sonst eher ein ,,Angsthase“ bin. Die spannende Handlung, die beeindruckende visuelle Gestaltung und die tiefgründigen Themen machen diese Serie zu einem echten Highlight für Serienfreunde wie mich.

Ich wünsche viel Spaß beim Schauen!

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