Zwischen Ruhrgebiet und Münsterland - Unterwegs als Wegepate auf dem Hohe Mark Steig
Mit einem gut gepackten Rucksack begebe ich mich heute auf eine besondere Wanderung auf dem Hohe Mark Steig. Als einer von 30 Wegepaten entlang des über 150 km langen Qualitäts-Wanderwegs engagiere ich mich mit Leidenschaft für diese schöne Aufgabe. Mein betreutes Teilstück liegt direkt auf der 6. Etappe des Hohe Mark Steigs und verbindet das Ruhrgebiet mit dem Münsterland. Begleite mich auf meinem Weg vom Dattelner Meer bis nach Olfen und erfahre mehr über meine Tätigkeit als Wegepate.
Wandern ohne digitale Ablenkung
Die Wanderzeichen am Hohe Mark Steig, erkennbar am markanten Magenta-Ton, dienen als Orientierung für Wandernde. Während meiner 10 km langen Tour kümmere ich mich um die Anbringung der auffälligen Zeichen, die das Wegenetz verbinden und ein bewusstes Wandern ohne digitale Ablenkung ermöglichen. Keine Notwendigkeit also, das umfunktionierte Handy als Navi zu verwenden – es kann sicher im Rucksack bleiben. Die einheitlichen Markierungen entlang des gesamten Weges ermöglichen eine problemlose Orientierung.
Vom Dattelner Meer bis nach Olfen
Nach meiner Ankunft am attraktiven Ausflugsziel Dattelner Meer starte ich meine Wanderung mit zahlreichen Wanderzeichen im Gepäck. Dieser maritime Startpunkt bietet nicht nur eine einzigartige Wasserlandschaft, sondern ist auch ein beliebtes Naherholungsgebiet. Hier kommt sofort Urlaubsstimmung auf! Der beeindruckende Kanalknotenpunkt vereint zusammenhängende Wasserflächen, Schleusenanlagen und kleine Häfen. Pötte gucken natürlich inklusive! Wie schön, dass der Hohe Mark Steig auch hier entlangführt. Ich genieße diese Form von Belohnung für meine Tätigkeit als Wegepate und tapere langsam entlang der Alten Fahrt.
Wandern entlang der Alten Fahrt
Die alte Fahrt, ein stillgelegter Abschnitt des Dortmunder-Ems-Kanals, bietet zahlreichen Vogelarten einen geschützten Rückzugsort. Es ist wunderbar, hier entlangzuwandern und die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt an den Uferzonen zu beobachten. Als Wegepate und begeisterter Wanderer erlebe ich die perfekte Kombination, um die Natur zu genießen und gegebenenfalls fehlende Wanderzeichen mit einem Spezialkleber schnell wieder anzubringen. Ein kurzer Moment des Verweilens erlaube ich mir noch hier, um meine Seele baumeln zu lassen, bevor ich meinen Weg fortsetze.
Poitou Esel, Wildpferde und Co. - Stippvisite in den Steverauen
Nach einigen Kilometern und einigen Ausbesserungen erreiche ich den Stadtrand von Olfen und betrete kurz darauf die wunderschöne Steverauenlandschaft. Vom atemberaubenden Panoramablick der Drei-Bogenbrücke aus kann ich dieses Naturparadies am besten genießen. Der architektonische Hingucker ist nicht nur ein Highlight für Wandernde, sondern beeindruckt auch als Fotomotiv zu jeder Tageszeit. Bevor ich meine Wegepatenschaft fortsetze, mache ich eine Pause auf einer Sitzbank und genieße den fantastischen Weitblick. Wer möchte, kann ein schönes Plätzchen am Steverstrand unterhalb der malerischen Brücke für ein Picknick finden. Alternativ bietet sich auch ein lohnender Abstecher zum nahegelegenen Café Zum Steverstrand an. Mein weiterer Weg führt mich durch die charmante Landschaft der Steverauen, die die einstigen Äcker und Weiden in eine lebendige Flusslandschaft verwandelt haben. Dank gezielter Renaturierung erstreckt sich hier heute eine große Fläche für Wildpflanzen und -tiere. Die wilden Konik-Pferde, Weißstörche und besonders die bezaubernden Poitou-Esel, auch bekannt als die Lieblinge der Steverauen, bieten ein authentisches Naturerlebnis.
Insidertipp
Buche eine Floßfahrt, lausche interessanten Flussgeschichten und entdecke die Steverauen auf eine besondere Art. Hier geht’s zur Anmeldung.
Ein erfrischendes Erlebnis am Ende des Hohen Mark Steigs
Am Zielpunkt meiner Tour, dem Naturbad in Olfen, überprüfe ich noch einmal die Wanderzeichen sowie die Zuwege. An diesem Tag habe ich fast 30 ausgetauschte Wandermarkierungen verzeichnet. Damit ist die Strecke nun sicherlich wieder gut markiert und unverlaufbar. Zum Abschluss lädt das erfrischende Erlebnis im Naturbad ein. Was für eine wohltuende Auszeit für die Seele.
Das solltest du auch noch wissen
Obwohl die offizielle Route des Fernwanderwegs am Naturbad endet, gibt es in der unmittelbaren Umgebung noch viele spannende Entdeckungen zu machen. Wenn du noch mehr Wanderlust verspürst, solltest du unbedingt die Hohe Mark Steig Wasserroute ausprobieren. Und über die Zuwege gelangst du direkt zur Füchtelner Mühle und dem brandneuen Naturparkhaus Steveraue. Dort erhältst Du auch alle Informationen zu den Highlights in der Umgebung.
Information zur Wanderung:
Länge: 10,5 km
Startpunkt: 45711 Datteln, Schleuse
Zielpunkt: 59399 Olfen, Naturbad Alleeweg
Buchtipp
Entdecke die Natur im Buch „Wandern für die Seele: Naturpark Hohe Mark“. 20 erholsame Rundwanderwege zwischen Ruhrgebiet, Münsterland und Niederrheinmit zahlreichen Highlights warten auf dich. Tauche ein, finde Ruhe und lass dich von der Schönheit der Landschaft inspirieren.
Zum Autor
Thomas Dörmann schreibt auf seinem Blog Ruhrpottblick über das besondere Zusammenspiel von Industriekultur und Natur im Ruhrgebiet. Zudem teilt er seine Leidenschaft fürs Wandern und präsentiert inspirierende Routen und idyllische Plätze in den Regionen Münsterland, Niederrhein und im Ruhrgebiet.
