"Wir besuchen gleich eine Burg. Dort gibt es viel Wasser und einen tollen Kinderspielplatz!" Mehr mussten wir nicht sagen, um unseren Sohn für den Ausflug zur Burg Vischering zu begeistern! Vom Ortskern in Lüdinghausen sind die Wasserburg und ihr Museum nur wenige Minuten entfernt. Als wir in die Pedalen unserer Leihräder treten, haben wir Glück, denn der Regenschauer ist gerade durchgezogen und vom Himmel scheinen schon wieder erste Sonnenstrahlen auf das schöne Münsterland.
Die Schlösser- und Burgenregion macht ihrem Namen in Lüdinghausen alle Ehre. Zwei Burg-Juwelen liegen hier nah beieinander. Wir starten unsere Tour am ersten Juwel: der Burg Lüdinghausen. Von dort führt uns der Radweg über die Felder. Es ist Spätsommer, alle Wiesen und Bäume sind saftig grün. Keine zehn Minuten später überqueren wir mit unseren Fahrrädern auch schon den Burggraben. Die Burg Vischering erhebt sich vor unseren Augen.
Die Burg Vischering ist ein beliebtes Ausflugsziel für Familien. Innerhalb der Schulferien sowie an Wochenenden kann es daher voll und laut sein. Sofern es dir möglich ist, solltest du die Rand-Öffnungszeiten nutzen: Entweder gleich morgens um 10:00 Uhr oder – unser Tipp – am Nachmittag ab 16:30 Uhr.
Wenn du ein Burgmuseum suchst, das die Geschichte anschaulich und interaktiv vermittelt, bist du in der Burg Vischering am richtigen Ort. Die Wasserburg taucht in den Urkunden bereits im Jahr 1271 erstmals auf. Mehr als 750 Jahre Geschichte sind hier im südlichen Münsterland also zu finden.
Wie die Burg einst entstanden ist, wer hier gewohnt hat und wie das Burgleben früher einmal aussah: all diese Informationen erwarten dich im Burgmuseum. Vieles dreht sich dabei um die Familie Droste zu Vischering. Wie wir während des Rundgangs erfahren, ist sie eine der bedeutsamsten Adelsfamilien im Münsterland.
Dass die Wasserburg ein familienfreundliches Ausflugsziel ist, merken wir bereits an der Kasse. Wir erfahren, dass wir den Aufzug nutzen können, falls wir einen Kinderwagen dabeihaben. Unser kleiner Sohn erhält ein besonderes Heft. „Schlösser- und Burgenpass Münsterland“ steht darauf. „Hier kannst du Stempel sammeln und am Jahresende ein Geschenk bekommen“, erklärt uns die nette Dame an der Kasse. Das Prinzip dahinter ist simpel: je mehr Burgen und Schlösser wir im Münsterland besuchen, desto mehr Stempel sammeln wir. Eine schöne Idee, um Kinder für Burgbesuche zu begeistern!
Noch mehr Begeisterung löst jedoch die Burg selbst aus. Für unseren Sohn stehen die Highlights schnell fest. Seine ungeschlagene Nummer eins ist der Maltisch im Burgkeller. Dicht gefolgt von der Ritterrüstung und den interaktiven Drehfiguren im Raum nebenan. Auch die alte Burgküche nimmt er sofort in Beschlag. „Mama, Papa, ich koche uns jetzt eine Suppe!“ Wie gut, dass wir heute etwas mehr Zeit mitgebracht haben.
Den Rittersaal – das Highlight für uns Eltern – findet er auch nicht schlecht. Mit einem Projektor werden hier verschiedene Szenen des früheren Burglebens an der Wand lebendig. Während die lange Tafel gedeckt in der Mitte des Saals steht, bringen die Diener das Essen zum Tisch. Die Adelsfamilie isst, trinkt und unterhält sich fröhlich. Nach dem Essen folgt der Tanz, bei dem unser Sohn gerne mitmacht.
Auch wenn du vielleicht schon mehrere Burgen besucht hast: der Rittersaal der Burg Vischering ist etwas ganz Besonderes!
Im Außenbereich der Burg sorgt der Spielplatz für leuchtende Kinderaugen. Die Schaukeln und Rutschen, der Kletterparcours und die kleinen Spielhäuser gefallen unserem Sohn besonders gut. Ohne Kind wären wir vermutlich ins Vorhof-Café Reitstall eingekehrt und hätten dort Kaffee und Kuchen mit Blick auf die Burg genossen.
Doch unser Sohn ist von den Erlebnissen in der Burg Vischering so euphorisiert, dass er seine Energie erst mal auf dem Spielplatz loswerden muss. Ein gutes Zeichen für uns Eltern! Und definitiv ein gelungener Familienausflug!
Für Familien lohnt sich ein Spielplatz-Hopping in Lüdinghausen. Unser Favorit: Der Spielplatz an der nahegelegenen Burg Lüdinghausen. Dort gibt es einen einfallsreichen Wasserspielplatz, Trampoline und auch eine Seilbahn.
Jenny und Christian sind zwar nicht im Münsterland, aber dennoch in Nordrhein-Westfalen aufgewachsen. Christian hat das Münsterland schon als Kind kennengelernt und regelmäßig Ausflüge zum Ketteler Hof gemacht. Heute verbringt das Paar die meiste Zeit außerhalb der Heimat. Auf ihrem Reiseblog unaufschiebbar.de teilen sie Reisetipps und zeigen, wie Home-Office auch weltweit möglich ist. Wenn du mehr erfahren möchtest, folge ihnen gerne auch bei Instagram und YouTube.