© Münsterland e.V. / Philipp Foelting
Teil der Meute
Ein kulinarischer Besuch bei Mahl & Meute

Teil der Meute – Ein kulinarischer Besuch bei Mahl & Meute

Malerische Kulisse: Das Schloss Raesfeld

Im Schatten des imposanten Schloss Raesfeld befindet sich das Restaurant Mahl & Meute. Philipp und ich sind hier heute zum Essen verabredet, denn wir wollen das Steakhouse testen. Statt à la carte startet die gastronomische Woche im Mahl & Meute mit dem „Meatwoch!“. Wir haben bei der Tischreservierung bereits angegeben, dass wir ein Menü mit Fleisch und ein vegetarisches Menü probieren wollen und können uns nach einem freundlichen Empfang einen Platz auf der lauschigen Terrasse aussuchen. Wir wählen einen Tisch direkt an der Gräfte (Wassergraben oder -anlage), denn hier weht ein angenehm laues Lüftchen.

Der „Meatwoch!“ am Mittwoch

„Möchtet ihr euch überraschen lassen oder das Menü schon vorher wissen?“, fragt uns Markus, der an unserem Tisch erscheint und uns die Getränkekarte reicht. Wir wollen uns überraschen lassen. Nach kurzer Zeit folgt bereits der erste Gang: Asiatisch angehauchter Gurkensalat mit Honigkresse, türkische Köfte, Hähnchenimitat als vegetarische Variante und Fladenbrot mit Mango-Sesam-Butter. Wow! Das haut uns geschmacklich schon mal von den Socken. Der Meatwoch ist eine Art „Speed-Dating“ zwischen Gast und Restaurant. Für knapp 40 Euro bekommt man das kulinarische Können des Mahl & Meute serviert und kann, wenn man möchte, an einem anderen Wochentag regulär à la carte essen. Ein tolles Kennenlernkonzept!

Insidertipp von Philipp

Basilikum-Spritz als Aperitif ist mein Geheimtipp! Das Getränk könnte ich den ganzen Tag trinken. Ein erfrischendes Getränk an lauen Sommerabenden, dazu die knallgrüne Farbe – perfekt!

„Esst weniger Fleisch!“

Zu uns gesellt sich Jan, der das Mahl & Meute mitgegründet hat. Wir sprechen über die Idee und das Konzept des Restaurants. „Unser Traum ist es, dass wir fünf bis sechs regionale Höfe als Fleischlieferanten haben, das ganze Rind verarbeiten können und die Gäste irgendwann reinkommen und fragen ‚Was habt ihr da?‘“ Jan brennt für dieses Konzept, das merkt man schnell. Es geht um Tierwohl, um Regionalität und um Geschmack. Deswegen steht der Dry Ager, eine Art Trocknungsschrank für Rindfleisch, sichtbar mitten im Restaurant. „Wenn man auf Regionalität setzt, gibt es keine Garantie, dass jedes Steak gleich aussieht, gleich schmeckt und die gleiche Konsistenz hat. Ein Tier ist kein Produkt, das industriellen Standards folgt. Irgendwann verstehen die Gäste das“, erläutert Jan. Bis dahin und aktuell sind auf der Karte internationale Fleischstücke zu finden, die zum größten Teil weltweit prämiert sind. Ergänzt wird das Angebot noch in der Minderheit durch Regionales aus dem Reifeschrank. Sein Appell: Esst weniger Fleisch, dafür aber gutes! Und dafür steht das Mahl & Meute.

Bürgermeisterstück oder auch Tri Tip

Während wir die letzten Gurken mit der Gabel aufpiksen und aufmerksam zuhören, zeigt Jan uns eine Grafik in der Speisekarte. Hier sind die einzelnen „Cuts“ an einem Rind erläutert. Steak-Anfängerinnen und -anfängern empfiehlt er die Klassiker wie Rumpsteak oder Hüfte. Wenn man sich schon etwas auskennt, dann sollte die Wahl auf ein „Tri Tip“ oder auch „Bürgermeisterstück“ fallen. Der Name kommt nicht von ungefähr. Früher wurde dieses Stück Fleisch für den Bürgermeister reserviert, weil es filetähnlich ist. Dieses Stück fällt unter die sogenannten „Special Cuts“.

„Mahl über den Tellerrand“

Es geht weiter mit dem Hauptgang und wir freuen uns schon sehr: Steak, Bio-Hühnchen, Rosmarinkartoffeln, knusprige Pommes, Chinakohl und Quinoapatty, dazu Nussbutter- und Trüffelsoße und der geschmackliche Knaller ist definitiv die BBQ-Soße mit Lakritz. Keine Angst! Ich mag Lakritz nicht so gerne, aber diese feine Lakritznote schmeckt man erst zum Ende hin und sie ist ganz zart – passt perfekt! Wir haben von Jan erfahren, dass es auch eine kulinarische Weltreise im Mahl & Meute gibt: „Mahl über den Tellerrand“. Ein monatlich wechselndes Gericht mit regionalem Charakter. Momentan geht es kulinarisch nach Südamerika und Mexiko. Wenn man also einmal pro Monat an der Reise im Restaurant teilnimmt, hat man am Ende des Jahres eine Weltreise gemacht und Raesfeld dabei nie verlassen. Irgendwie cool, oder? „Unsere Köche sollen den Spaß nicht an der Arbeit verlieren. Das ist der eigentliche Grund. Immer nur nach Karte kochen, ist auf Dauer langweilig“, hat Jan uns verraten. Super Idee finden wir.

Insidertipp von Vicky

Bestellt für den „Meatwoch!“ am besten ein Menü mit Fleisch und ein Menü vegetarisch, dann könnt ihr alles durchprobieren.

Namensfindung

Sicherlich habt ihr euch auch schon gefragt, wie es zu dem Namen Mahl & Meute kam, oder? Natürlich habe ich diese Frage auch gestellt. Mahl kommt von Festmahl. Festmahl ist ein Essen, das in Schlössern gegessen wurde – natürlich! Mit dem Schloss Raesfeld als Kulisse ist das ja wohl naheliegend. Aber es gibt auch noch eine weitere Bedeutung: Das Mahl ist etwas Geselliges und in diesem Restaurant kann man das Essen nur nach dem Baukastenprinzip zusammenstellen und ist gezwungen, sich mit seinem Tischpartner zu überlegen, was man vielleicht gerne teilen oder probieren möchte. Meute dagegen bezieht sich weniger auf die Hundemeute einer Jagdgesellschaft, sondern mehr auf eine Piratenmeute, eine eingeschworene Gruppe, die ihre eigenen Ideen verfolgt. Statt ins Reden, kommen Philipp und ich eher ins Schweigen, weil wir ziemlich satt und glücklich sind. Es folgt der letzte Streich der Meute: Schokoküchlein mit flüssigem Kern und einem Fruchtsorbet. Meine Güte, kann man Gaumenfreuden irgendwie anders zum Ausdruck bringen außer ständig „mmmmh“ zu sagen?!

Nächtlicher Rundgang

Wir verabschieden uns von der Meute und während Markus und Nils aufräumen, erzählen sie uns, wie schön sie gerade die späten Abende mit dem wunderschön illuminierten Schloss finden. „Früher haben hier die Könige gespeist, jetzt können hier alle Menschen sitzen und essen. Ist das nicht ein Privileg?“ Wir bedanken uns für den guten Service und ich falte die Fleecedecke zusammen, die ich bekommen habe, nachdem ich etwas ins Frösteln geraten bin. Philipp und ich entscheiden uns noch für einen Verdauungsspaziergang rund um das Schloss Raesfeld. Während der Himmel zwischen dunkelblau und schwarz changiert, strahlt das orangerot beleuchtete Schloss eine angenehme Ruhe aus. Ein schöner Ausklang an diesem Abend. Wir kommen gerne wieder!

Übrigens: Philipp hat die meiste Arbeit hinter der Kamera gemacht. Leider könnt ihr deswegen nur mich sehen und nicht Philipp.

Lageplan Mahl & Meute

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Über Philipp Fölting

Hi, ich bin Philipp und neu hier. Aufgewachsen bin ich im Ruhrgebiet, aber meine aktuelle Affäre ist das Münsterland. Meine große Liebe hingegen ist die Fotografie. Ich fotografiere nicht just for fun, sondern beobachte gerne und versuche Momente festzuhalten, die etwas erzählen oder eine besondere Stimmung einfangen. Früher habe ich neben moderner Architektur, Mülleimer und Wasserhähne ins Licht gesetzt. Doch die reine Studiofotografie war nicht so meine Welt. Neue Orte entdecken und fremde Menschen kennenlernen ist mein innerer Antrieb und das mach ich jetzt!

Als Fotograf für den Münsterland e.V. erkunde ich die Burgen, Bräuche und Ballungsräume. Hier wurde ich herzlich aufgenommen und das bedeutet mir viel. Die Vielseitigkeit meiner Fotomotive passt in kein Poesiealbum, daher befeuern wir mit meinem Bildmaterial die Sozialen Medien und alle Kanäle, die das Münsterland noch weiter nach vorne bringen wollen ;).

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Über Victoria Lennerz

Mein Name ist Victoria und ich bin Social Media Managerin beim Münsterland e. V. Durch die Blogger- und Influencerkooperationen, die ich bei uns koordiniere, stoße ich immer wieder auf die „hidden gems“ im Münsterland dank Tipps der Einheimischen und Kooperationspartnerinnen und –partnern aus den Münsterland-Kommunen. Es freut mich jedes Mal, wenn ich meine Entdeckungen teilen und damit beweisen kann, dass das Münsterland alles andere als langweilig ist. Die meisten Orte habe ich schon selbst, mit Freunden oder meiner Familie besucht. Dadurch bekomme ich neben meinen eigenen Eindrücken auch gleich die Meinung von Außenstehenden mit, die nicht jeden Tag die „Münsterlandbrille“ auf der Nase sitzen haben. Auch wenn die Region nicht vor Höhenmetern strotzt und weltweit bekannte Wahrzeichen beheimatet, überrascht sie mich doch jedes Mal aufs Neue.

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