Sonne satt am 1. Mai - Oldtimertreffen in Riesenbeck
Das Kalenderblatt ist umgeblättert von April auf Mai und schon strahlen einen Feiertage und lange Wochenenden an – juhu! Der Start in den Mai ist jedoch für mich etwas ganz Besonderes, denn dann heißt es: Putzlappen raus, Felgen säubern und den Oldtimer fahrbereit machen!
Die Qual der Wahl
Der 1. Mai bedeutet für viele einen „Maigang“ zu planen. Dazu wird die Clique zusammengetrommelt, der Bollerwagen gepackt, und dann geht es den ganzen Tag (idealerweise bei schönstem Wetter) durch die Münsterländer Parklandschaft – ganz gemütlich und mit etwas „Sprit“ wohlgemerkt.
Für Oldtimerfans bedeutet der 1. Mai die Qual der Wahl, denn es haben sich schon einige Oldtimertreffen etabliert, die wirklich gut sind. Das bedeutet, eine ausgewogene Mischung von Oldtimerfahrzeugen, ein ausreichend großes Gelände, auf dem alle kratzerfrei parken und liebevoll begutachtet werden können und natürlich leckere Verpflegung sowie eine schöne Strecke, um zum Ziel und wieder zurück fahren zu können.
Klein, aber fein
Mein Mann und ich entscheiden uns dieses Jahr wieder für das Oldtimertreffen am Landmaschinen-Museum in Riesenbeck auf dem Hof Lammers, organisiert vom Oldtimerclub Riesenbeck. Das ist uns in den vergangenen Jahren als „klein, aber fein“ in Erinnerung geblieben. Allerdings sollte man auch wirklich pünktlich zum Start (oder besser noch etwas früher) vor Ort sein, denn die Parkplätze für die polierten Schätze sind schnell weg.
Das Oldtimertreffen hat sich schon über die Grenzen der Stadt Hörstel herumgesprochen. Als wir um kurz nach 10 Uhr am 1. Mai von der Münsterstraße Richtung Hof Lammers fahren und die Kanalbrücke überqueren, sehen wir schon das Ende der Autoschlange. Wunderschöne Karossen der vergangenen Jahrzehnte reihen sich wie an einer Perlenkette entlang und warten auf den Einlass. Wir drehen schnell um und nehmen die Zufahrt von der anderen Seite – und stehen wenige Minuten später auf einem Schattenparkplatz. Unser BMW E23 von 1983 reiht sich zwischen den anderen Wagen ein und das Gelände füllt sich schnell.
Die Besucherinnen und Besucher laufen über die Ausstellungsfläche, die aus mehreren vollgeparkten Wiesen, der Zufahrt zum Landmaschinen-Museum und Seitenwegen besteht. Manche Menschen bleiben aber auch einfach an den Zufahrtswegen stehen (oder - die ganz Schlauen - haben es sich auf ihren mitgebrachten Campingstühlen gemütlich gemacht) und sehen den ankommenden Fahrzeugen zu.
Schlendern, gucken und austauschen
Beim Einlass gibt es einen Aufkleber und einen Infozettel, der auf der Rückseite Felder zum Ausfüllen enthält, auf dem die Daten zum mitgebrachten Fahrzeug eingetragen werden können. Den Zettel können die Fahrerinnen und Fahrer dann hinter die Windschutzscheibe legen und Interessierte über technische Daten informieren. Für unseren BMW liegt das ausgefüllte Blatt bereits parat.
Wir setzen uns auf eine schattige Bank unweit der Zufahrt und lassen die ankommenden Fahrzeuge auf uns wirken. Das Gelände ist rappelvoll – nicht nur mit Autos, Motorrädern und alten Treckern, sondern vor allem mit interessierten Menschen aller Altersklassen. Viele auf Hochglanz polierte Schätze lenken meine Blicke auf sich, aber wirklich ansprechend finde ich einen Pontiac Firebird als Cabrio in Off-White. Wunderschön!
Natürlich gehört es sich, mehrmals über die Ausstellungsflächen zu flanieren. Ein Gespräch hier, ein Blick da, manche Fahrerinnen und Fahrer fachsimpeln über fremde Fahrzeuge, andere tauschen sich aus, weil sie ein ähnliches Modell haben. Beim Info-Point bekommen wir ein Roadbook in die Hand gedrückt, das uns die Strecke für die heutige Ausfahrt anzeigt. Normalerweise gab es immer eine gemeinsame Ausfahrt mit einem fixen Startpunkt, heute, zum 10-jährigen Jubiläum des Treffens, kann die Ausfahrt zu einem beliebigen Zeitpunkt stattfinden.
Nach einem kühlen Getränk und einer frischen Waffel bei Live-Musik schlendern wir noch ein letztes Mal durch die Autoreihen, die sich schon nach und nach lichten, obwohl es erst früher Nachmittag ist. Auch wir wollen die Heimreise antreten, um den restlichen Tag im Schatten unseres Gartens genießen können.

Fazit
Ein Oldtimertreffen ist immer eine gute Idee, denn die sind meist kostenfrei und sorgen für Erinnerungen an die Zeit, als die jeweiligen Modelle noch massenhaft auf der Straße zu finden waren. Natürlich sollte ein gewisses Interesse an Fahrzeugen vorhanden sein, aber selbst wenn nicht, gibt es häufig ein Rahmenprogramm bei Treffen, sodass alle Besucherinnen und Besucher auf ihre Kosten kommen. Und seien wir mal ehrlich: Wer hat gegen ein leckeres Stück Kuchen und frischen Kaffee was einzuwenden?