Hallo Ihr Lieben, ich bin eigentlich nicht so der Blogger, aber mir liegt eine Sache am Herzen, die ich mit euch teilen möchte. Als Fotograf des Münsterland e.V. habe ich das Glück, die Schlösser, Burgen und Kultureinrichtungen der Region fotografieren zu dürfen. Und diese Motive kann ich euch für eine Fototour, einen Ausflug oder Urlaub nur ans Herzen legen.
Wenn ich Fotos mache, bin ich auf das Engagement von Personen angewiesen, die mir den Zugang zu meinen Motiven ermöglichen. Diejenigen, die mir sagen, wo das Licht angeht, mir den Schlüssel aushändigen, frische Blumen in Vasen austauschen, schnell noch eben den Staub abwischen und nach dem Rechten sehen. Bei ihnen möchte ich mich bedanken! Nicht selten zeigen sie mir die schönsten Perspektiven im Schloss und erzählen mir die wirklich spannenden Geschichten des Hauses.
In den Küchen des Gesindes erfahre ich, warum ich nicht ins Fettnäpfchen treten soll und ruhig mal einen Zahn zulegen könnte. Sofort richtet sich meine Kamera auf die Feuerstelle und ich vermisse einen großen Schinken, der über dem Kamin geräuchert wird. Mit diesen Bildern im Kopf fällt es mir leichter, neue Bilder zu machen.
Es sind die Meister des Hauses, die jede Ecke kennen, die Museumsaufsicht, die mir ihr Lieblingsstück der Ausstellung zeigt, das ich sicherlich übersehen hätte, die Gärtnerin, die mir sagt, wann wo die Sonne steht – ohne sie könnte ich einpacken!
Macht die Reiseführer zu und die Augen auf, wenn ihr mal wieder eines unserer schönen Schlösser im Münsterland besucht und fragt das Personal nach seinem Lieblingsplatz. Ihr entdeckt Orte und erfahrt Geschichten, die nicht im Reiseführer stehen. Ihr werdet staunen … versprochen!
Im Haus Rüschhaus in Münster wurden zum Beispiel extra für mich die historischen Fenster geöffnet, um die Sonne hereinzulassen. Sofort hatte ich ein besseres Gefühl für den Raum und das Haus verlor seinen musealen Charakter. Solche Details sind wichtig für gute Fotos. Im Schloss Ahaus setzte sich der Hausverwalter an den Flügel und spielte mir ein Klavierstück vor, nur um mich von der tollen Akustik des Auditoriums zu überzeugen. Besucht dort doch mal ein klassisches Konzert, akustisch ist es sicherlich ein Erlebnis!
Die Heimatvereine sind eine weitere wichtige Anlaufstation für mich. Hier arbeiten Menschen, die ihre Heimat lieben und die Geschichte ihres Ortes konservieren. Erwartet in diesen Ausstellungsräumen kein Spektakel oder kuratierte Ausstellungen – durch das ganze „Gerümpel“ :) begebt ihr euch eher auf eine Zeitreise und benötigt Hilfe, um die vielen Eindrücke zu sortieren. Aber auf diese Hilfe ist Verlass. Sprecht die Leute vor Ort an, denn zu jedem Gegenstand gibt es mindestens eine spannende Geschichte.
Im Kerker der Burg Davensberg sind zum Beispiel so viele historische Gegenstände und sogar ein Skelett ausgestellt, dass ich im wahrsten Sinne von der Fülle des Ausgestellten überwältigt war. Wie fotografiert man so etwas?
Ohne die Ehrenamtlichen, Aufsichtspersonen und guten Geister unserer Schlösser und Burgen könnte ich meine Arbeit nicht ausführen und euch entgeht etwas, wenn ihr diese Menschen nicht nach ihrer Expertise fragt. Überwiegend arbeiten hier Menschen, die für ihre Aufgaben brennen und vielleicht nicht immer genügend wahrgenommen werden.
Daher an dieser Stelle ein Dankeschön und die Aufforderung an alle: Los … fragt!