© Gemeinde Nordkirchen
Ville du Baroque
Eine Zeitreise ins 17. & 18. Jahrhundert

Fest „Ville du Baroque“ in Nordkirchen – Eine Zeitreise zurück in den Barock

von GastautorIn am 24.09.2022

Fest „Ville du Baroque“ in Nordkirchen – Eine Zeitreise zurück in den Barock

Gaukler, Pferdeshows und Akrobatikgruppen? Das klingt spannend und somit beschließen wir, unseren Familienausflug am Sonntag zum Barockfest „Ville du Baroque“ in Nordkirchen zu unternehmen. Normalerweise ist uns der Ort durch die imposante Schloss- und Parkanlage bekannt, durch die man herrlich spazieren kann. Nicht umsonst wird das Schloss auch „Westfälisches Versailles“ genannt.

Das Wetter ist bestens, also schwingen wir uns auf die Räder und erreichen Nordkirchen zur Mittagszeit. Immer wieder laufen uns kostümierte Besucherinnen und Besucher über den Weg und wir staunen über die vielen Details und aufwendigen Kleider.

Am Stand der Tourist-Info verschaffen wir uns erstmal einen Überblick und erfahren, dass das Barockfest zum ersten Mal hier im Ort stattfindet und zwar weil die Gemeinde ihren 1.000. Geburtstag feiert. Die Kinder freuen sich und nehmen gerne einen Ballon mit.

Willkommen im 17. & 18. Jahrhundert

Wir schlendern über die Schloßstraße und stöbern ein wenig bei den unterschiedlichen Händlerinnen und Händlern – ein Silberschmied, der sich selbst der „Sachse aus Bremen“ nennt, fertigt vor Ort aus Tafelsilber persönliche Schmuckstücke. Aber auch die anderen Stände haben abwechslungsreiche Artikel im Angebot. Unterwegs treffen wir immer wieder auf zwei bunt kostümierte „Schnecken“, die in aller Seelenruhe über das Fest flanieren und jeden freundlich mit lustigen Sprüchen grüßen.
An der Marktbühne wird es laut und unsere Kinder werden aufgeregt – zwei Musketiere zeigen ihre Fechtkunst.
Wir bummeln weiter zum Ludwig-Becker-Platz und werden dort von Harfenklängen empfangen. Eine Dame in rot gekleidet, lässt ganz grazil eine Glaskugel über ihren Körper wandern und alle Augen sind auf ihre sachten Bewegungen gerichtet. Für die Kinder zaubert sie plötzlich noch zwei Glasmurmeln aus ihrem Ärmel und beide staunen.

Viele Köstlichkeiten

Nun bekommen wir doch alle langsam Appetit – ob ein saftiger Fleischspieß, ein süßer Crêpe, eine herzhafte Waffel oder eine duftende Gemüsepfanne: Die Auswahl ist riesig und wir entscheiden uns für ein Stockbrot. Köstlich. Der Mann freut sich dann noch, dass direkt daneben keltische Töne aus der nächsten Hütte erklingen und hier Guinness und Kilkenny-Bier sowie irischer Whiskey verkauft werden.

Vergnügen

Nach der Pause schlendern wir weiter in Richtung „Grüner Weg“. Wir folgen den anderen Besucherinnen und Besuchern einfach und laufen immer näher zur Musik. Am „Grünen Weg“ entdecken wir ein altes Holz-Karussell, was tatsächlich noch von zwei Personen per Hand betrieben wird. Die Kinder jauchzen, sind total begeistert und rufen natürlich immer wieder „schneller, schneller“. Bei fast 30 Grad ein Knochenjob für die beiden menschlichen „Karussell-Motoren“!

Wir schauen weiter, was das Fest noch so zu bieten hat – Kinderschminken, Bogenschießen und andere Geschicklichkeitsspiele laden zum Ausprobieren ein. Natürlich gibt es auch Haarkränze oder Schwerter aus Holz zu kaufen. Zufällig beginnt dann noch eine Pferdeshow, welche insbesondere die kleinen Besucherinnen und Besucher in ihren Bann zieht.
Allmählich geht der Tag zu Ende. Wir bummeln den Weg langsam wieder zurück zum Fahrrad und kommen eher zufällig noch an einer Akrobatik-Show vorbei. Diese ist wirklich atemberaubend. Die Kinder können die Augen nicht von den Künstlern lassen, wie sie an langen Stofftüchern immer wieder durch die Gegend wirbeln – insgeheim denke ich an unsere Gardinen zu Hause und hoffe, dass sich unsere Sprösslinge das nicht zu sehr abschauen.

Gesättigt und vergnügt verlassen wir danach das Fest und radeln wieder nach Hause. „Ville du Baroque“ hat uns überrascht und gefallen – wir besuchen Nordkirchen bestimmt wieder.

Lageplan Nordkirchen

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Zur Autorin

Dieser Beitrag wurde verfasst von unserer Gastbloggerin Maike Teetz. Sie arbeitet im Tourismusmanagement und kennt das Münsterland und vor allem die Region um Nordkirchen wie ihre Westentasche. Für uns war sie auf dem „Ville du Baroque“ unterwegs und dies sicherlich nicht zum letzten Mal.